Hans Ulrich Imesch
Weinberglistrasse 47
CH-6005 Luzern

+41 79 21 888 23
imesch@iggz.ch

Szenarien

Imagination

Imagination.pdf (53 KB)

Bei der Imagination ist es so, dass sie im Rahmen eines aktiven Tuns geschieht. Im Gegensatz zur Inspiration, wo einem ohne eigenes Zutun die Einfälle von der Muse eingeflüstert oder von irgendwoher in den Schoss fallen, verhält sich bei der Imagination der Imaginierende nicht passiv, sondern aktiv.

Sie kennen das. Sie sitzen zum Beispiel im Büro vor dem Computer und plötzlich haben Sie das Bild von der Karibik-Insel, das Sie gestern im Prospekt angeschaut und beschlossen haben, hinzufahren, vor Ihrem geistigen Auge. Nun wischen Sie es nicht gleich von Ihrem Computer weg, sondern beginnen näher hinzuschauen. Sie sehen Palmen, schöne Holzhäuser, riechen die Blumen, spüren den sanften Wind und die wohlige Wärme. Sie beginnen sich auf der Insel umzuschauen, begegnen Menschen, nehmen einen Drink, dann ein Bad im Meer. Möglicherweise und gerade in dem Moment, wo es besonders spannend wird, ruft Ihnen Ihr Kollege zu: „He, bist wieder am Tagträumen!“

Das ist Imagination. Und eine der zentralen Methoden des Holistic Design. Imagination gemäss Holistic Design findet in einem aktiven Dialog statt zwischen dem Bewusstsein des Imaginierenden und dessen Unbewusstem. Zugegeben, es braucht etwas Übung und sehr viel Disziplin und eine vertiefte Erfahrung mit Manifestationen des Unbewussten. Sie müssen sich vollständig gehen lassen, gleichzeitig dürfen Sie die Kontrolle auf keinen Fall verlieren. Sie müssen sehr klare, unmissverständliche, eindeutige Fragen stellen. Und dann gut hinhören. Es kann nämlich sein, dass das Unbewusste vorerst mit einem Witz antwortet.

Also, bei der Imagination sind Sie der Chef. Das Unbewusste ist Ihr Zulieferer. Aber gehen Sie mit ihm anständig um. Beleidigen Sie ihn auf keinen Fall. Und erweisen Sie ihm Ihren Respekt. Er nimmt auch gerne Komplimente entgegen, aber die müssen rein und ehrlich sein. Und noch etwas: Sie dürfen nichts fragen, auf das Sie bereits eine Antwort haben, oder wenn Sie die Einstellung haben, wenn mir die Antwort nicht passt, küble ich sie. Denn nur wenn das Unbewusste, Ihr Zulieferer, merkt, dass Sie ihn ernst nehmen und mit seinen Lieferungen sorgfältig umgehen, werden Sie auf jede vernünftige Frage eine nützliche Antwort bekommen.

Hans Ulrich Imesch, am 23.04.2017

Verzeichnis Szenarien
Beispiele auf dieser Website

„it’s magic“ Rüschlikon
Visualisierungen: Julian Binkert, IGGZ
Beitrag Imesch:
Szenario, Fotos, Dossiergestaltung

Der Journalist Peter Niklaus Trösch schrieb in seinem Artikel „Er hat das esoterische Telefonieren erfunden“ (Tagi vom 28.02.96) in einer Bildlegende: „Hans Ulrich Imesch sucht die Magie des Ortes. Und wo es keine gibt, macht er sie.“ Rüschlikon ist so ein Ort, wo es aus meiner Sicht als Ortsbildgestalter eben keine gibt. Aus der Sicht des Magiers also ein langweiliger Ort, dem man mit etwas Salz und Pfeffer Leben einhauchen muss.

Dies ist mir, dank der souveränen Unterstützung der damaligen Gemeindepräsidentin Dr. Brigitte Gürtler, mit der BUWAHAR zweifelsfrei gelungen. Nun versuchte ich es auf eigene Initiative mit einer „magischen“ Weihnachtsbeleuchtung. Frau Gürtler war nun leider nicht mehr im Amt (sie liess sich nach 16 Jahren im Gemeinderat nicht mehr zur Wiederwahl aufstellen) und mein Vorschlag blitzte bei der neuen, wie mir schien mutlosen, Crew ab. Also sagte ich mir, es ist bloss eine Frage der Zeit.

„it’s magic“ Meggen
Visualisierung Sternenskulptur: NägeliArchitekten Berlin
Beitrag Imesch:
Szenario, Fotos, Dossiergestaltung

Meggen ist ähnlich wie Rüschlikon. Reich, Steueroase, schöne Lage in wunderschöner Landschaft, Aussicht auf den See und in die Berge, ansonsten langweilig. Immerhin, in Meggen entwickelte ich das Szenario „Weihnachtsbeleuchtung“ im Rahmen eines ordentlichen Auftrags.

Auf der einen Seite entwarf ich ziemlich spektakuläre Elemente, die zur Weihnachtszeit installiert werden sollten (Beispiel: auf dem See schwimmender, farbig fluoreszierender Stern beim Meggenhorn, zu Füssen der dortigen Christusstatue (Weihnachten = Christus’ Geburtstag), andererseits sagte ich mir, dass Meggen eine ganzjährige Präsenz des Magischen gut tun würde. Ich schlug verschiedene Beleuchtungsinstallationen als permanente Installationen vor, die dem Ort eine gewisse Würze gegeben hätten. Als Highlight imaginierte ich ein Objekt mit „Wahrzeichenqualität“. Dieses platzierte ich so, dass es mit den roten Lichtern auf der Rigi, dem Bürgenstock, dem Stanserhorn und dem Pilatus kommuniziert hätte, was heisst, es wäre von erwähnten Standorten aus sichtbar gewesen.

Eine approximative Kostenberechnung ergab für sämtliche Installationen den Betrag von 1 Mio. Schweizer Franken. Da ich ahnte, dass dieser Betrag beim Gemeinderat eine Schockwirkung auslösen würde (obschon die Gemeinde Jahresgewinne erzielt in zweistelliger Millionenhöhe), fing ich bei der Kostenpräsentation damit an, dass ich sagte, die von mir vorgeschlagenen Installationen hätten ohne Weiteres eine Lebensdauer von 50 Jahren, was über die Zeit gerechnet blosse 20’000 Schweizer Franken pro Jahr ausmacht. Der Trick verfing nicht. Und ich sagte mir einmal mehr, es ist bloss eine Frage der Zeit.

„it’s magic“ Root
Arbeitsgruppe Weihnachtsbeleuchtung Gemeinde Root:
Federführung: Heinz Schumacher, Gemeindepräsident
Leitung und Koordination: Silvia Bucher, Leiterin Bauamt
Assistenz: Eveline Lauber, Sachbearbeiterin Bauamt
Montagen und technische Wartung: Karl Rogenmoser, Leiter Werkdienst
Elektrische Installationen: Roland Baur, CKW
Vertretung Kirchenrat: Heidi Muffler
Vertretung Gewerbeverein: Jana Rocktäschel
Lieferant Leuchtelemente: Kronux AG
Beitrag Imesch:
Szenario, Konzept, Ausführungsbegleitung

Nun freut es mich, ein Beispiel zeigen zu können, für das nicht nur die Zeit gekommen war, sondern das als beispielhaftes Gemeinschaftswerk in einer ersten Etappe 2016 auch realisiert wurde.

Die Situation in Root ist in jeder Hinsicht ziemlich anders als in Rüschlikon und Meggen. Root liegt an einer stark befahrenen Kantonsstrasse, die Luzern mit Zug und weiter mit Zürich verbindet. Das Schicksal eines solchen Ortes ist, dass sich vor allem Nutzungen ansiedeln, für die es in Städten keinen Platz hat. Das sind Industrieanlagen, Gewerbebauten, Tankstellen, Autooccasionshandelsplätze, Verteilzentren, Materiallager und Maschinenabstellplätze von Bau- und anderen Unternehmungen etc. Natürlich bringt das auch Wohnungsbau mit sich mit den entsprechenden Folgeeinrichtungen wie Schulen, Läden, Sportplätzen etc. Das Siedlungsmuster, das auf diese Weise in einem Zeitraum von mehreren Jahrzehnten entsteht, bringt ein Erscheinungsbild hervor, das als heterogen, ungestaltet und irgendwie gesichtslos bezeichnet werden kann.

Root ist aber seit einiger Zeit erfolgreich bemüht, mittels planerischer Massnahmen und erhöhter Anforderungen an die Gestaltungsleistungen die Lebensqualität des Ortes zu fördern (siehe auch unter Aussenwerbung Richtlinien Eigenwerbung). Deshalb besteht die „Magie“ des Konzepts Weihnachtsbeleuchtung Gemeinde Root darin, mit subtil gesetzten Lichtern die „Juwelen“ in Szene zu setzen. Dass dies gelungen ist, zeigt das positive Echo der Medien und die Begeisterung der Bevölkerung. Die Realisierung der zweiten Etappe findet 2017 statt.

Aufwertung RailCity Bahnhof Luzern
Visualisierungen: Architron
Beitrag Imesch:
Szenario, Konzept, Dossiergestaltung

Die gigantischen Frequenzen eines solchen Ortes erzeugen einen gewaltigen Nachfragedruck an Präsenzmöglichkeiten von Läden, Kiosken, Dienstleistern, Gastrobetrieben und Werbung. Und die Einnahmemöglichkeiten des Standorteigners sind gewaltig. Die SBB haben sich so organisiert, dass sich auf der einen Seite die Ästheten um ein ansprechendes Erscheinungsbild der Bahnhöfe bemühen und auf der anderen Seite die Ökonomen bestrebt sind, die „Zitrone“ möglichst bis zum letzten Tropfen auszupressen. Frage an Sie: Wie kommen diese beiden miteinander aus?

Die Lösung bahnt sich dann an, wenn der kommerzielle Gerümpel derart überhand nimmt, dass sich auf allen Seiten inklusive der Bahnbenutzer Unzufriedenheit einstellt. Als diese Situation eintrat, erstellte das IGGZ 2004 ein Dossier, das die wunden Punkte aufzeigte und die sage und schreibe neun Jahre später zu heilen begannen. Diese Studie betraf das UG (hier nicht dokumentiert).

Die hier dokumentierte Studie betraf das EG, also das Niveau Bahngeleise. Um dem kommerziellen Druck etwas Dampf abzulassen und dabei die Grandezza der Haupthalle nicht zu schmälern, schlugen wir die Variante „Gleisverkürzung“ vor. Diese Variante wird vermutlich nie zum Tragen kommen, weil inzwischen seitens SBB viel radikalere Lösungen im Bahnverkehr diskutiert werden – es ist die Rede von einem weiteren Bahnhof unter dem bestehenden. Es darf vermutet werden, dass einige von uns das noch erleben werden.

Valleglia
Beitrag Imesch:
Szenario, Text

Dieses Szenario hat mit Städtebau, Architektur und Design für einmal nichts zu tun. Es ist ein Beispiel meiner Schreibproben im Bereich Kurzgeschichten.

RR+Hildegard
Beitrag Imesch:
Szenario, Text

Die Geschichte von RR+Hildegard schrieb ich anstelle eines Erläuterungsberichts für unser Wettbewerbsprojekt Besucherzentren Alp-Transit-Gotthard in Pollegio und Erstfeld. Ich weiss nicht, ob das gelungen ist. Was meinen Sie?

Thun
Szenarien: Robert Huber, Projektleiter IGGZ
Beitrag Imesch:
Supervision

Diese Szenarien waren im Planungsamt der Stadt und bei vielen Thuner Architekten sehr willkommen. Sie dienen als Katalysator, als Inspirationsquelle, als Bezugspunkt bei partiellen Entwicklungsprojekten. Wir schenkten diese Szenarien der Stadt als Dank für eine sehr konstruktive Zusammenarbeit bei der Implementierung des Plakatierungs-Gesamtkonzepts und auch bei der Planung der Bushaltestellen mit dem BUTRAWA-System.