Hans Ulrich Imesch
Weinberglistrasse 47
CH-6005 Luzern

+41 79 21 888 23
imesch@iggz.ch

Antares
Verschiedentlich habe ich, zum Beispiel in Cafés, Menschen belauscht, die sich fragten, woher sie wohl kämen und wohin sie wohl gingen. Den einen am Nebentisch schien das sehr zu beschäftigen, der andere war eher gelangweilt. «Ich sitze hier mit dir, schlürfe meinen Espresso und bin im Moment rundum zufrieden, das genügt mir.»

Ich hatte gerade das Sternbild des Skorpions vor mir liegen und bemerkte, wie einer der Sterne mir zublinzelte. Antares war es. Da ich im Zeichen Skorpion zur Welt kam, fragte ich: «Also du bist meine Heimat?» Wobei unter «Mein» nicht das «Ich» zu verstehen ist – es meint den unsterblichen Funken Schöpfung, der bei jeder Geburt in einem inkarniert und beim Tod irgendwohin weiterzieht. Ich weiss, diese Funken der Schöpfung sind in einem Lernprozess! Ihr Ziel: das kosmische Bewusstsein.

Jener, der seinerzeit in mir inkarnierte, kam, um den Umgang mit der «Skorpionenergie» praktisch zu üben. Das zum Woher. Und was ist mit dem Wohin? Ich betrachte mein Kosmogramm, fixiere den Punkt, an dem die Sonne aufgeht, und da steht Aquarius. Aha, denke ich, zum Sadalsuud oder Sadalmelik könnte es gehen. Was sind denn deren Themen? «Das Glück des Glücks» ist das eine, das andere «das Glück des Königs».

Tolle Aussichten also! Aber vergessen wir nicht, das ist reine Spekulation, ein Spiel mit einer schlichtweg unbeantwortbaren Frage.

Hochalter
Wenn bei all den Unklarheiten bislang wenigstens eines sicher zu sein schien, war es meine Prägung durch den Archetyp des Puer (aeternus). In der Antike verstand man darunter einen Gott. C. G. Jung sah darin ein Symbol des schöpferischen Genius mit der Kraft der Erneuerung religiöser und weltlicher Werte. Und M-L-v. Franz forschte darüber, wie dieser muttergebundene, nicht über die Adoleszenz hinauskommende, realitätsferne Persönlichkeitstyp zur Quelle der Erneuerung und – man horche auf – oder zur Ursache eines frühen Todes werden kann.

Genau in dem Moment klatscht das EXIT-Info 1-2021 in meinen Briefkasten! Es stand darin etwas, das mich persönlich anging: Ich vernahm, dass ich mit meinen 80 gerade die Schwelle zum Hochalter überschritten habe! Der Autor, K. R. Spillmann, präzisiert gleich, was das heisst:

«... wenn in dieser Phase die körperlichen und seelischen Schmerzen, die selbst bei grosser Leidensbereitschaft nur schwer auszuhalten sind ... (fragt man sich). Muss ich das ertragen? Muss Leiden sein? Ist mir das auferlegt? Je nach persönlicher Überzeugung wird der Glaubende diese Frage bejahen und sich ins Unabänderliche zu fügen versuchen. Oder der Agnostiker – zu denen sich der Schreibende zählt – sorgt vor, indem er einen selbstbestimmten Tod in Würde ins Auge fasst ...»

Testament
Als Puer, der gerade die Schwelle zum Hochalter überschritten hat, entschied die Regie, mich mit einer neuen (heiklen und anspruchsvollen) Rolle zu ehren – ich werde Testator!

Nachdem ich mich bei Wiki etwas schlau gemacht habe, glaube ich zu verstehen, dass es da sowohl um eine juristisch hochkomplexe wie auch um eine menschlich todernste Sache geht.

Ja, der Tod ist das Zünglein an der Waage, ohne ihn ergibt alles kein Sinn. Er ist der Auslöser der Frage, was mit seiner (des Verstorbenen, also meiner zukünftigen) Hinterlassenschaft geschieht. Und mit dieser Frage soll ich mich nun mit meiner ungebrochenen Lebenslust, bei vollem Bewusstsein und mit klarem Verstand beschäftigen!?! Nicht mein Wille – aber so will es die Regie.

Es ist klar: Es geht nicht um das Erbe auf der spirituellen Ebene. Denn dieses ist bereits in der Matrix deponiert und entfaltet dort unablässig seine Wirksamkeit. Es geht um das weltliche Erbe. Dieses abzuhandeln, füllt vermutlich seitendicke Dossiers. Also lassen wir es. Nur so viel, und das ganz persönlich für alle: Schauen und geniessen Sie meine Webseiten: www.hans-ulrich-imesch.ch und www.themonumentofpeace.net.

Die höchste Einsicht
Guru ist im Kulturraum, in den du hineingeboren wurdest, eine Ehrbezeichnung. Ein Guru ist ein Wissender, Vorbild, Lehrer, eine respektierte Person, mit Millionen von Followern, die sich nach spiritueller Erleuchtung und/oder der Erlösung aus dem Kreislauf der Wiedergeburten sehnen.

Im Kulturraum, in den ich hineingeboren wurde, ist Guru beinahe ein Schimpfwort, eine Bezeichnung für jemanden, der den normalen Verstand verloren hat. Er steht der Herde, der materieller Reichtum, Wohlstand, prestigeträchtige Positionen und sinnliche Lustbefriedigung Lebenssinn sind, diametral gegenüber.

Interessant: Beide Ansätze führen den Betroffenen in die Einsamkeit. Der eine wird die Erwartungen der Masse nie erfüllen können, der andere wird sich in die Rolle des weltfremden Narren gedrängt sehen.

Aber in ihrem Wesen sind beide gleich. Sie nennen sich ja selbst auch nicht Guru. Was sie interessiert und womit sie sich beschäftigen, ist es, das Geheimnis der Schöpfung zu erforschen. Nicht intellektuell, sondern gelöst und natürlich, wie du sagst, oder wie ich sage, durch gedankliche und gefühlsmässige Reflektionen numinoser Erfahrungen.

Das Trauma
Selbsterfahrung meint auch Schmerzerfahrung. Diese Einstellung verleiht ziemlich viel Kraft – auch wenn sie einem einiges abverlangt. Vor allem, wenn der Schmerz ungesucht ist. Der kann Menschen in Tiefen stürzen lassen und es ist nicht sicher, ob sie danach noch aufstehen.

Was soll das Ungesucht? So ein Blödsinn! Ein Beispiel: Als ich es wissen wollte, liess ich eine Wurzelbehandlung machen ohne Betäubung. Der Arzt kam ins Schwitzen und ich genoss den Schmerz.

Aber letzte Nacht zeigte mir ein Traum meine Grenzen: Ich stehe da und sehe einen Rollstuhl, in dem jemand sitzt. Die Person ist nicht zu erkennen, aber ich ertappe mich bei der Frage: Bin ich das, der dort sitzt?

Beklemmtes Erwachen. Ist der Traum prophetisch? Oder spiegelt er mir mein Trauma: irgendwie schicksalshaft in Abhängigkeit zu geraten? Meine Autonomie zu verlieren? Den Verlust meiner hochgeschätzten Freiheit? Das Ende von Eigenverantwortung und Selbstbestimmung?

Suizid
Suizid ist ein lateinischer Begriff, der die vorsätzliche Beendigung des eigenen Lebens meint. Suizid ist eine höchst humane Sache, ein tolles und sinnvolles Geschenk der Schöpfung an jeden bewusst und eigenverantwortlich lebenden und handelnden Menschen.

Das aktuelle kollektive Bewusstsein sieht das aber nicht so. Es beschäftigt sich damit, wie Suizid zu verhindern sei. Tausende Studie zeigen Statistiken über Versuch und Irrtum, gewählte Methoden, betroffene Alter und Geschlechter, Gründe, die dazu führten, Ranglisten, die zeigen, welche Region, welches Land, welcher Kulturkreis welche Positionen belegen.

Nur zum Vorschlag vom oben zitierten Spillmann, mittels Suizid «einen selbstbestimmten Tod in Würde ins Auge zu fassen», gibt’s nichts. Humaner Suizid scheint ein heisses Eisen zu sein, das wirklich und wirksam anzufassen sich niemand getraut. Suizid als Praxis wird nirgends gelehrt. Suizid als angewandte Wissenschaft existiert nicht.

Deshalb fehlt dem emanzipierten Freigeist (der sich auch mit sogenannt religiösen Todesritualen nicht identifiziert) die Möglichkeit, ein elaboriertes, handwerklich geübtes und perfektioniertes, rituell hingebungsvoll vorbereitetes und würdevoll inszeniertes Suizid-Know-how zu erlernen.

Liebe
Nach meinem Sturz am Neujahrstag 2021, der mit einem schwarzen Blitz und lautem Knall eine Zeitwende in meinem Leben ankündete, ist ein Wunder geschehen! Ich, ein auf einen Schlag Gebrochener, sass mit dir, lieber Sohnemann, am Tisch in der Küche deiner Wohnung. Wir sprachen nicht – nicht viel. Es war still, still, still. Wir schauten einander einfach in die Augen. Und da spürte ich mit bewegtem Herzen, wie zwischen uns reinste Liebe floss. Es kamen uns die Tränen. Es war ein Moment reinsten Mitgefühls und tiefster Verbundenheit ... die ewig dauern wird.

In der darauffolgenden Nacht hatte ich einen Traum. Ich sah (im Traum), wie sich der mein Herz schützende, an sich uneinnehmbare „Stahlmantel“ langsam auflöste. Zum Vorschein kam eine Knospe! Ich sah einfach hin, mir fehlten die Worte, ich vergas beinahe zu Atmen, jedenfalls stellte das Hirn ab, ich war nur noch staunen.

Auferstehung
Die Knospe hatte die Form eines Herzens, meines Herzens. Sie schwebte da vor mir in einem dunkelblauschwarzpurpurnen Raum. Wahrscheinlich war der ohne Grenzen. Aber mich interessierte nur die Knospe.

Sie war von einem satten leuchtenden Gelb. Es gab da auch ein paar hellgrüne Einschüsse, wie von einem Künstler mit dem Pinsel hin gemalen. Es waren aber auch irgendwie durchsichtige Blätter um die Knospe da. Sie sahen aus wie Flügel eines Schmetterlings.

Es zeigte sich, dass die Spitzen der Blätter, die Schmetterlingsflügel, einem Punkt oben rechts zustrebten, da wo vermutlich die Öffnung der Knospe war. Diese Öffnung war etwas offen, aber ich konnte nicht in die Knospe hineinsehen.

Zu sehen aber war, dass aus dieser Knospenöffnung langsam, langsam, langsam ein dünner Strom glasklarer Flüssigkeit, wie an einem seidenen Faden, nach unten floss, hin zu einer wunderschönen kristallglasklaren Kugel.

Reise in die Gegenwart der Vergangenheit

Als der Himmel Stein war und die Erde Luft trug die Erde den Himmel. Eine heftige Last. Doch die Erde holte tief Atem und hielt stand. Nicht ganz uneigennützig. Der Himmel war eine Bedrohung! Wäre er auf die Erde gefallen!?

Also strengte sich die Erde an, streckte ihre Arme hoch, griff nach dem Stein, stemmte in von sich. Irgendwie war die Gefahr echt.

Aber dann geschah etwas Seltsames. Es war Nacht. Im dunklen Schwarz schienen sich die Grenzen aufzulösen. Nicht etwa, dass der Himmel wich, es war die Erde die zum Himmel wuchs. Himmel und Erde wurden Eins. Sie zeigten sich ihre Schätze, flüsterten sich Hymnen zu und schworen den Schwur, zusammen zu sein, bis der Tod uns scheidet.